Nachdem der Friedhof bei der Pfarrkirche, dem heutigen Dom, zu klein geworden war, wurde er 1505 zur 1379 erbauten Leonhardskirche verlegt. Doch dieser Platz erwies sich besonders wegen der ständigen Überschwemmungen als sehr ungünstig.
So wurde 1549 der neue Friedhof vor den Stadtmauern gebaut. Schon 1551 wurde mit dem Bau der Friedhofskirche begonnen, der Turm entstand 1673.
In den Jahren 1612 – 1615 entstanden die wertvollen Altäre, von denen einer jetzt wieder in der Friedhofskirche, ein zweiter in der Abendmahlskapelle im Dom steht. In der Zwischenzeit ist die Friedhofskirche mehrmals renoviert worden, damit die Aufbahrung und Verabschiedung von unsern Toten in einem würdigen Rahmen stattfinden kann. Zugleich sollte sie auch Kirchenraum werden, damit Wachgottesdienste und manche Beerdigungsgottesdienste in der Kirche gefeiert werden können.
Wertvolle Einrichtungsgegenstände wurden restauriert und so ist unsere Friedhofskirche zu einem neuen Schmuckstück in Feldkirch geworden. Sie bereichert unsere Stadt, vor allem aber auch unsere Feiern des Abschiednehmens und Gedenkens.
Dieser Altar ist früher auf der Epistelseite der Friedhofskirche gestanden.
Das Altarbild mit Jesus in der Gestalt des Gärtners hat Dietrich Meuss 1615 geschaffen. Dieser wirkte längere Zeit in Feldkirch und unterhielt hier eine Werkstatt. Auf dem Bild findet sich auch seine Signatur: DM. Er hat auch mit Erasmus Kern zusammengearbeitet und manche seiner Figuren gefasst. Über diesen Meister entsteht gerade zur Zeit ein neues Buch, das sein Werk würdigt.
Unser Altar der Auferstehung ist sicher eines seiner großen Werke, die noch erhalten sind. Er wurde in den letzten Jahren restauriert und bildet nun den Mittelpunkt der Kirche.
In der Friedhofskirche steht auch die bekannte Totenleuchte, die auch Lichtsäule genannt wurde, Sie ist ein Werk von Esaias Gruber, der wahrscheinlich auch die Schreinerarbeiten am berühmten Hohenemser Altar, sicher aber das Sakramentshäuschen in Götzis und Bezau ausgeführt hat. 1604 wurde sie von diesem Künstler aus Lindau geschaffen. Auch diese Säule wurde wunderschön renoviert und die bruchstückhaften Inschriften wurden leserlich gemacht.
Von Dekan Maurer wurde noch ein einfacher, sehr schöner Altartisch aus Sandstein in den Chorraum gestellt. Wir haben diesen Altar gereinigt und einen dazu entsprechenden Ambo fertigen lassen. Im Chorraum befindet sich auch ein Sakramentshäuschen aus dem Jahr 1555, das sehr gut in dieses Ensemble einfügt.
Auch die alten wunderschönen Epitaphien mussten buchstäblich vor dem Verfall gerettet werden. Sie wurden aus der Mauer genommen, restauriert und nun wieder so angebracht, dass sie von der Feuchtigkeit der Mauer nicht mehr angegriffen werden. Die wunderschönen alten schmiedeisernen Kreuze, die vor der Friedhofskirche standen, mussten ebenso restauriert werden und werden nun an die Toten in den Lazaretten in Feldkirch erinnern.
Ein besonderer Schmuck der neuen Kirche ist die Kasettendecke, die nach dem alten Muster wieder hergestellt und wunderschön bemalt wurde, sie gibt dem Raum eine weihevolle Stimmung. Der Fußboden aus Sandstein ergänzt diese vornehme Ausstattung und verleiht dem Raum auch einen einheitlichen Charakter, da er ja schon so viele Einrichtungsgegenstände aus Sandstein besitzt.
Das Kreuz, das früher im Chorraum hing, ist nun an der rechten Seitenwand angebracht. Es stammt aus der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts. An der gegenüberliegenden Wand wird ein Bild von Matthias Schmid angebracht werden, das bisher im Pfarrhof aufbewahrt wurde. Es stellt die Grablegung Christi dar und wird auf 1865 datiert. So zieht sich durch die Kirche die Geschichte von Tod, Grablegung und Auferstehung.