Der erste Eindruck des Kirchenraumes kann schon einmal recht düster sein. Wenn nicht gerade das Sonnenlicht durch die wunderbaren Fenster fällt, offenbart der Dom seine Schönheit erst auf den zweiten Blick.
Mit der Zeit aber öffnen sich interessante Einblicke und Perspektiven. 1930 schrieb Heinrich Waschgler im Buch Kunstgeschichte Vorarlbergs: „Selbst unter den reichen Bauten einer großen Stadt müsste man diese Kirche mit Ehren nennen.“
Einige Eckdaten zum Dom St. Nikolaus:
Den Grundriss bildet ein langgestrecktes, zweischiffiges Langhaus mit 5 schlanken Rundsäulen. Jede der vier freistehenden Säulen ist einem der vier Evangelisten geweiht. Die fünfte Säule, die durch die Empore nach oben ragt, symbolisiert uns - das Volk Gottes - und unseren Auftrag, das Evangelium weiterzuerzählen.
Die Abstände zwischen den Säulen sind gleich groß, wie die Abstände zwischen den Säulen und der Wand. So ergeben sich jeweils quadratische Gewölbeteile.
Auch der dreischiffige Chor ist quadratisch. Er ist um fünf Stufen erhöht und im Vergleich zum Langhaus leicht nach rechts versetzt, was dem Raum einen asymmetrichen Eindruck verleiht.
Verhältnismäßig ungeklärt ist die Zeit der Entstehung der Marienkapelle. Sie könnte sogar schon Teil einer wesentlich älteren Kirche gewesen sein, ihre Außenmauer war vermutlich Teil der Stadtmauer.
Die Abendmahlkapelle hingegen ist ein späterer Zubau, das Baujahr ist unbekannt. Jedoch kann mit Sicherheit gesagt werden, dass sie 1515 schon bestanden hatte. In diesem Jahr wurde der Annenaltar in Auftrag gegeben – in diesem Werksvertrag wird sie bereits erwähnt.